Site Menu


Die Morsø Geschichte

Four GenerationAnders Nielsen Christensen, am 27. Juni 1882 geboren, machte im Jahre 1911 auf der Insel Mors die erste Gehrungsstanze in der Welt. Der dänische Buchstabe „Ø“ bedeutet „Insel“, deshalb die Name Morsø.

Sein Freund, der Herrenfriseur des Städtchens, hatte auch einen kleinen Buchhandel, wo er Bilder einrahmten. Einen Tag – schon in 1909 – sagte der Herrenfriseur zu Anders: „Ich habe eine furchtbare Mühe, die Ecken des Rahmens genau zusammenzupassen. Du machst ja viele spaßige Dinge, kannst du nicht irgendwas machen, so dass es einfacher wird, Rahmen zu machen?“ Die einfache Frage war der Anfang der Firma, die wir heute als Dan-List in Randers kennen.

Anders dachte über die Sache nach und baute ein kleines komisches Gerät von Winkeleisen und Glätteisen auf. Das neue Gerät konnte in der Hobelbank aufgespannt werden. Eine Stange verband ein Pedal mit der Maschine. Wenn das Pedal heruntergepresst war, wurden die Messer durch die Leiste gezogen. Das Gerät war ganz primitiv und sollte wohl als ein Versuch betrachtet werden. Das Gerät erwies doch, dass es möglich war, Leisten zu schneiden, und dass es sich lohnte, mit der Idee weiterzuarbeiten. Die nächste Stufe war, dass die Maschine so konstruiert wurde, dass die ganze Messerpartie auf dem Tisch festgespannt war, und um die Leiste Schnitt für Schnitt schneiden zu können, musste man den Anschlag gegen die Messer schieben.

Die Maschine war in 1911 fertig und muss als die erste eigentliche Morsø Gehrungsstanze betrachtet werden. Sie stand auf zwei Beinen und war mit einem Fußhebel mit Pedal versehen. Sie war aber ganz und gar nicht fertigentwickelt. Es fehlte Falzauflagen, Verlängerungstisch mit Maßskala u.a.m. Diese Dinge wurden nach und nach montiert.

Da es Freizeitarbeit war, geschah die Entwicklung nicht über Nacht, aber es dauert doch nicht lange, bevor ein Bildereinrahmer sich an Anders wandte und bestellte eine Gehrungsstanze. Der Bildereinrahmer hatte die Maschine beim Herrenfriseur in Øster Jølby gesehen. Es dauerte eine Weile, bevor Anders das endgültige Design erreichte, und er arbeitete fortwährend, um die Maschine zu verbessern. Mit der Zeit verbreitete sich der gute Ruf Anders‘ Gehrungsstanze, und er erhielt mehrere Anfragen.

Anfang der 1920’ziger Jahre wurde die Produktion der Gehrungsstanzen organisiert, und Anders produzierte jährlich 12 Maschinen bis zu 1929. Gleichzeitig entwickelte er einen neuen Typ von Falzauflagen, die mittels Schrauben in der Höhe eingestellt worden konnten. Er entwickelte auch ein Gerät zum Eingravierung einer Maßskala im Tisch, so dass man hier die Leistenlänge ablesen konnte. Die Morsø Gehrungsstanze war Mitte der 1920’ziger Jahre im Großen und Ganzen fertigentwickelt; nur ein paar kleine Änderungen sind später zugekommen. U.a. bekam der Gehrungsstanze einen neuen Fußhebel. Dies bedeutet, dass das Pedal jetzt ganz zum Boden gang, im Gegensatz zu dem alten Typ, wo das Pedal in unterster Stellung ungefähr 6 – 7 cm über dem Boden war. Es lautet nicht sehr wichtig, aber die Änderung war ein Vorteil für den Bildereinrahmer, der den ganzen Tag Rahmen machten.

Das äußere Design wurde auch geändert: Von Anfang an waren die Maschinen rot mit zwei einzeln stehenden Beinen. Ende der Fünfzigerjahre wurde dies geändert: Die Maschine wurde grün mit einem Gestell statt der Beine.

Im Laufe der Dreißigerjahre Anders bekam Verbindungen in Schweden, Norwegen, den Niederlanden und Island, und im 1933 verkaufte er die erste Maschine nach England.

Im Jahre 1945 kam Anders‘ Sohn, Alfred, nach Hause, um seinen Vater mit der Produktion zu helfen, weil Anders krank geworden war.

Zu diesem Zeitpunkt konnte weder Anders noch Alfred sich vorstellen, dass die Produktionszeit pro Maschine von 45 bis 17 Stunden reduziert wurde, und dass die jährliche Anzahl von 60 bis 1.500 Gehrungsstanzen steigen wurde, bevor Alfred sich entschloss, im Jahre 1976 in Rente zu gehen.

Im Jahre 1953 übernahmen Alfred und seine Frau Christine das Unternehmen und bauten eine neue Werkstatt von 135 Quadratmetern auf Mors. Das Unternehmen setzte fort, ruhig anzuwachsen. Der Export setzte auch fort, und man bekam allmählich gute Verbindungen in England und USA.

Ende des Jahres 1959 bauten Alfred und Christine eine andere neue Fabrik von 250 Quadratmetern. Zu dem Zeitpunkt experimentierte Alfred damit, den idealen Kraftstoff für die Gehrungsstanze zu finden. Sowohl Druckluft als auch Hydraulik konnte verwendet werden. Es stellte sich aber heraus, dass die Hydraulik am besten war. Trotzdem wählte Alfred aus verschiedenen Gründen mit dem Druckluft fortzusetzen, und die hydraulische Gehrungsstanze wurde erst fertigentwickelt, wo die dritte Generation der Familie in 1976 das Unternehmen übernommen hatten. Aus verschiedenen Gründen zog Alfred in 1964 die Fabrik nach Randers um, wo sie immer noch beheimatet ist.

Im Jahre 1976 ging Alfred in Rente, und seine Tochter Tove und Schwiegersohn Agner übernahmen den Fabrik. Zu diesem Zeitpunkt war das Werkstattsareal zu 1.000 Quadratmeter gestiegen, und die Produktion war von 60 bis 1.500 Maschinen pro Jahr gestiegen. Insgesamt waren jetzt 17.000 Gehrungsstanzen produziert. Bis 1976 war keine Reklame der Morsø gemacht, so wie man auch nicht an Messen teilgenommen hatte. Tove und Agner sahen ein, wie wichtig Ihre Teilnahme an Messen für den Verkauf war, und sie nahmen durchschnittlich einmal pro Monat an Messen teil. Neue Markten wurden erforscht, und der Verkauf setzte fort, zu steigen.

Die Morsø Gehrungsstanze wird in der ganzen Welt verkauft, weil sie sich so einfach der örtlichen Verhältnisse anpassen lässt. Ob sie mit Druckluft, Hydraulik bedient wird oder fußbedient ist, gibt es keine Änderungen des eigentliches Prinzips: Die scharfen Messer, die einen präzisen Schnitt sichern.

Heute sind mehr als 80.000 Morsø Gehrungsstanzen produziert worden. Die Fabrik begann als die lokale Freizeitarbeit eines einzelnen Mannes auf Mors vor 100 Jahren.

Am 1. März 2003 überließen Tove und Agner ihrem Sohn Claus, der im Jahre 1997 in Dan-List anfing, den Vorstand dan-list A/S.

Der Kreis scheint, geschlossen zu sein, als Claus Dan-List übernahm. Er übernahm nicht nur die Erfindung seines Urgroßvaters, er konnte aber auch in Angriff nehmen, einen ganz neuen Markt aufzubauen. Dan-List hatte nämlich eine neue Stanze für Sprossen und französische Türe entwickelt. In dieser Weise ist der fortfahrende Erfolg der Firma zwischen Vergangenheit und Zukunft zusammengebunden.

Entwicklungsübersicht:

Konklusion

Man kann sagen, dass die Erfindung der Morsø Gehrungsstanze wirklich eine Revolution binnen der Bilder- und Rahmenindustrie war. Man konnte jetzt Rahmen machen, wo die Ecken passten, und man konnte die Leisten ohne weitere Bearbeitung zusammensetzen. Es ist schwierig sich vorzustellen, was die Bilder- und Rahmenindustrie heute ohne die Gehrungsstanzen getan hätten.